Mehr Europa, mehr Solarenergie und bessere Bedingungen in der Geburtshilfe
27.05.2024
1. Für die europäische Einheit: Maßnahmen gegen Rechtspopulismus und Nationalismus stärken
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich dafür ein, Maßnahmen gegen Nationalismus und Rechtspopulismus in der EU zu stärken. Dazu sollen Initiativen auf den Weg gebracht werden, die antidemokratischen, nationalistischen und antieuropäischen Tendenzen entgegenwirken. So sollen künftig etwa politische Bildung in sozialen Netzwerken und eine stärkere Beteiligung junger Menschen zu einem besseren Verständnis europäischer Werte beitragen. Über den rot-grünen Antrag stimmt die Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 29. Mai ab.
Dazu Danial Ilkhanipour, europapolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg: „Mit unserem Antrag setzen wir ein klares Zeichen gegen Rechtspopulismus in Europa. Bei der Europawahl am 9. Juni haben auch junge Menschen ab 16 Jahren die Möglichkeit, das Europäische Parlament zu wählen. Sie bei dieser Wahl miteinzubeziehen, ist besonders wichtig. Ihre Wahlbeteiligung fördert das Verständnis für demokratische Werte und erhöht die Legitimität des Europäischen Parlaments. Gerade in sozialen Medien wie TikTok und Instagram begegnen jungen Menschen häufig auch rechtsextremistische oder manipulierte Inhalte. Daher braucht es Maßnahmen zur Eindämmung von antidemokratischen Desinformationskampagnen und Verschwörungsideologien im Netz. Mit Politischer Bildung in sozialen Medien und der Beteiligung junger Menschen an EU-Formaten wollen wir demokratische Werte stärken. Wir stellen uns mit aller Kraft gegen Rechtspopulismus und stehen unerschütterlich für Demokratie und die europäische Einheit.“
2. Mehr Solarenergie: Photovoltaik soll auf Sportanlagen ermöglicht werden
SPD und Grüne wollen den Ausbau von Photovoltaik auf Hamburgs Sportanlagen voranbringen. Dies sieht ein gemeinsamer Zusatzantrag der Regierungsfraktionen vor, über den die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer heutigen Sitzung abstimmt. So sollen bisher bestehende rechtliche Unsicherheiten für die Nutzung von Solaranlagen auf Sportrahmenvertragsflächen beseitigt und ein stadtweit einheitliches Genehmigungsverfahren auf den Weg gebracht werden. Dabei müssen die Ziele des Hamburger Klimaschutzgesetzes, großflächige Photovoltaikanlagen auf Sportanlagen zu errichten, mit den Vorgaben des Europäischen Beihilferechts und den Grundsätzen der Hamburger Sportförderung zusammengeführt werden. Eine tragfähige Lösung muss daher alle Aspekte berücksichtigen.
Dazu Juliane Timmermann, sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Nachhaltige Energieerzeugung im Sport ist ein Gewinn für alle. Mit unserem Antrag wollen wir Planungssicherheit bei der Installation von PV-Anlagen auf Sportrahmenvertragsflächen in Hamburg ermöglichen. Das gemeinsame Ziel, die Installation zu ermöglichen, ist klar. Damit später niemand eine böse Überraschung erlebt, wollen wir bürokratische Hürden bei der Genehmigung der Anlagen abbauen. Es braucht klare Rahmenbedingungen in den Bezirken und praktikable Lösungen für die Sportvereine vor Ort. Eine Mehrbelastung über eine Miete auf Kosten der Vereine – wie es die CDU vorschlägt – wollen wir nach Möglichkeit vermeiden. Es gilt, die Vereine über die Chancen der erneuerbaren Energien zu informieren und sie beim aktiven Klimaschutz zu unterstützen.“
3. Für gute Bedingungen in der Geburtshilfe: Hebammenberuf weiter stärken
Hebammen und Entbindungspfleger leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung von Frauen und Neugeborenen. Um den komplexeren Anforderungen an den Hebammenberuf gerecht zu werden und seine Attraktivität zu erhöhen, wurde in Hamburg bereits 2021 das Studium der Hebammenwissenschaft am UKE und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) etabliert. Im Februar 2024 hat der erste Jahrgang das neue Studium erfolgreich abgeschlossen. Mit einer regelmäßigen Befragung der Absolvent:innen möchten SPD und Grüne nun umfassend die Bedürfnisse der Hebammen und Entbindungspfleger in Ausbildung und Praxis evaluieren. Anhand der Ergebnisse sollen der Lehrplan verbessert und der Berufs- und Wiedereinstieg erleichtert werden. Über den gemeinsamen Antrag der Regierungsfraktionen entschied die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer Sitzung am 15. Mai.
Dazu Claudia Loss, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg: „Hebammen und Geburtshelfer:innen spielen eine entscheidende Rolle für eine qualitativ hochwertige Geburtshilfe in Hamburg. Mit unserem Antrag unterstützen wir die Absolvent:innen des Hebammenstudiums. Um Fachkräfte in diesem Bereich zu halten, sind ein reibungsloser Berufseinstieg, die Zufriedenheit im Beruf und die Möglichkeit eines Wiedereinstiegs für Hebammen und Geburtshelfer:innen von entscheidender Bedeutung. Viele Hebammen empfinden den Berufseinstieg als herausfordernd, wenn sie die erlernten Methoden aus der Ausbildung mit der klinischen Praxis in Einklang bringen müssen. Durch eine Befragung wollen wir ein umfassendes Bild über die Situation erhalten. Ziel ist es, potenzielle Herausforderungen zu identifizieren und wirksame Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Zugleich wollen wir Anreize für den Wiedereinstieg von Hebammen schaffen. Zudem soll geprüft werden, ob die Einarbeitungszeit im Rahmen der Ausbildung gestärkt werden kann. Hebammen sind für viele Frauen und Familien wichtige Ansprechpersonen rund um eine gesunde Geburt, deren Wissen und Erfahrungsschatz wir mit unserem Antrag fördern und erhalten wollen.“